Pascal Bonnard — Homework

Tracklist:
1. Sweet Pain
2. His House Is On Fire
3. Your Girlfriend
4. Oh Dear Ruby
5. Stay With Me Forevermore
6. The Boys
7. That You Belong To Me
8. Stuck In The Middle
9. Laura

10,00

95 in stock

Wer den gerade gesun­ge­nen Ton, einen okta­ven­rei­chen Stimm­um­fang, virtuose Gitar­ren­ar­beit und eine slicke Produk­tion sucht, ist hier völlig fehl am Platze und braucht erst gar nicht weiter­zu­le­sen geschweige denn ‑zuhö­ren.
Dieses Album wird sich nie und nimmer verkau­fen, im Radio laufen, ist von vorne­her­ein ein Flop und total No-Fi: Ein geis­ti­ger Bruder der Fugs, Slits, Rain­coats, Vase­li­nes, früher Flaming Lips, PJ Harvey’s 4‑Track Demos und Tonight’s The Night von Neil Young.
Das Cover sieht defi­ni­tiv besser aus als die Musik klingt.
Hier rauscht es nämlich ohne Ende, das Metro­nom tickt gnaden­los und nervt gewal­tig, die elek­tri­schen Gitar­ren und das Klavier sind verstimmt und mies gespielt, der Gesang kommt willen­los und nach­läs­sig daher und die billi­gen Compu­ter-Drums, Akus­tik-Gitar­ren und der Gesang sind aufgrund von tontech­ni­schem Dilet­tan­tis­mus oft auch noch unfrei­wil­lig verzerrt.
Es gibt nur mini­male Over­dubs zu hören, von denen beson­ders Roland Schnei­ders Back­ground-Gesang glänzt, der die Songs deut­lich aufwertet.
Bei diesem Album geht es einzig und allein um den Song und darum, einem Künst­ler bei der Arbeit zuzuhören.
Neun englisch­spra­chige zu Hause mit einem Zoom H2 field recor­der aufge­nom­mene Demos bzw. Roh-Diaman­ten aus den Jahren 2012 bis 2016, die konge­nial von Roland Schnei­der in der Amps Factory gemischt und gemas­tert wurden.
Frei nach der primi­ti­ven Beschrei­bung “How to multi­track at home” von Dave Grohl.
Zwar keine Kasset­ten, aber auch kein Garage Band.
Zu hören sind Uptempo-Nummern mit punk­ro­cki­gem Einschlag und eingän­gige Midtempo-Tracks, die sich mit gefühl­vol­len Balla­den abwechseln.
Das Song­wri­ting ist über­ra­schend reif und die Songs zwar mini­ma­lis­tisch arran­giert aber dafür melo­disch, dyna­misch, stil­echt, schlüs­sig, atmo­sphä­risch und zeitlos.
Pate gestan­den hat PASCAL BONNARD, dem ein enzy­klo­pä­di­sches Musik-Wissen nach­ge­sagt wird, mal wieder ein Quer­schnitt der popkul­tu­rel­len Musik­ge­schichte: R.E.M., Gaslight Anthem, Mink DeVille, Nirvana, Bob Dylan, The Rolling Stones, David Bowie, Sly & The Family Stone, Bach­man-Turner Over­drive, Grant Lee Buffalo, Michael Jack­son und die Beach Boys.
Text­lich geht es um physi­sche Schmer­zen, Bezie­hungs-Dyna­mik, eine Anlei­tung, wie man einem Typen die Frau ausspannt, Jessica Rabbit, uner­reich­bare Sehn­süchte, die psycho­lo­gi­sche Aufar­bei­tung von Grup­pen-Schlä­ge­reien, warum Männer sich für Frauen abra­ckern und es trotz­dem nie reichen wird, Frus­tra­ti­ons- und Ambi­gui­täts­to­le­ranz, warum Männer fremd­ge­hen und die selbst­iro­nisch-humor­volle Darstel­lung der geschei­ter­ten Anbah­nung einer poten­ti­el­len Romanze.
Das Teil ist ein abso­lu­ter Geheim­tip für Musik­lieb­ha­ber, die auf Schatz­su­che in absei­ti­gen Gewäs­sern sind.
*Flight 13

Additional information

Weight 0,1 kg
Dimen­si­ons 10 × 10 × 2 cm